Nach den Ereignissen in Stuttgart am 20./21.06.2020 zeigt sich eine Art der öffentlichen Debatte, die nach wie vor geprägt ist von gegenseitigen Schuldzuweisungen, fast ausschließlich ordnungspolitischen Konzepten, der Instrumentalisierung von Jugend(sozial)arbeit für die Gewährleistung öffentlicher Ordnung sowie einem Sprechen über – nicht aber mit jungen Menschen. Die Darstellung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in medialen und politischen Diskursen ist stark pauschalisierend und abwertend.
Nach intensivem fachlichen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der MJA im Land, haben wir als LAG eine fachliche Positionierung formuliert, die wir heute zur Verfügung stellen.
Positionspapier: Nach Stuttgart - Mobile Jugendarbeit/Streetwork als Chance
Wichtig war uns dabei zu verdeutlichen, dass eine interdisziplinäre Aufarbeitung der Ereignisse notwendig ist und es einen offenen Dialog mit Beteiligten und Betroffenen braucht.
MJA kann hier einen wichtigen Beitrag leisten und ist in der Lage junge Menschen zu erreichen. Gleichzeitig sind auch klare Grenzen zu ziehen.
- MJA nimmt keine ordnungs- und sicherheitspolitischen Aufträge an und erfüllt keine solchen Erwartungen.
- Für eine nachhaltig wirksame Konzeptentwicklung braucht es ausreichend Zeit und fundierte sozialräumliche Analyse.
- Um professionell Handeln zu können, sind ausreichende Ressourcen notwendig.
Wir danken allen in der Diskussion beteiligten Kolleginnen und Kollegen für ihre Gedanken, Einschätzungen und Anregungen.
Über Rückmeldungen und die Unterstützung unserer Positionen freuen wir uns.